Die Motorradprüfung: Aufbau und Ablauf

Am Ende ihrer Führerscheinausbildung müssen angehende Biker jeweils eine theoretische und eine praktische Prüfung ablegen. Während die Theorieprüfung abgesehen von dem abgefragten Lernstoff identisch zu anderen Ausbildungsklassen abläuft, wartet die Fahrprüfung für Biker mit einigen Eigenheiten auf. Wir verraten dir, worauf du dich zeitlich und inhaltlich einstellen solltest, wenn du mit dem Motorradführerschein liebäugelst!

Theorie

Wenn du im Besitz einer Fahrerlaubnis einer anderen Klasse bist, verfügst du nachweislich bereits über fundiertes Wissen und kannst sowohl die Ausbildung als auch die Prüfung an einigen Stellen erheblich verkürzen. Im Fall einer solchen „Führerscheinerweiterung“ benötigst du statt zwölf lediglich sechs Doppelstunden Grundunterricht, um zur Prüfung zugelassen zu werden. Hinzu kommen noch einmal vier motorradspezifische Einheiten à 90 Minuten.

Auch in der Theorieprüfung reduziert sich der Anteil der zu beantwortenden Fragen zum Grundstoff bei einer Führerscheinerweiterung von zwanzig auf zehn Fragen. Parallel zur Ausbildung musst du allerdings in jedem Fall weitere zehn Fragen zum Zusatzstoff der Klasse A beantworten.

Praxis

Die praktische Fahrprüfung im Bereich Klasse A dauert rund 60 Minuten und beginnt in der Regel auf dem Übungsplatz. Dort musst du zunächst erfolgreich sechs Grundfahrübungen absolvieren, bevor die Prüfung im Straßenverkehr fortgesetzt wird. Zu den Übungen zählen beispielsweise verschiedene Slalomfahrten und das Ausweichen mit und ohne Bremsen. Diese Übungen sind fester Bestandteil deiner praktischen Ausbildung und werden in Vorbereitung auf die Prüfung intensiv trainiert. Wenn es dann in der Prüfung mit der einen oder anderen Aufgabe nicht auf Anhieb klappen sollte, kannst du einen zweiten Versuch unternehmen, ohne negative Folgen befürchten zu müssen. Insgesamt dürfen aber nur drei der sechs Grundfahrübungen jeweils einmal wiederholt werden.

Hast du alle Aufgaben zur Zufriedenheit des Prüfers bewältigt, geht es anschließend in den Stadtverkehr oder auf die Autobahn. Der Prüfer wird im Auto neben deinem Fahrlehrer Platz nehmen und dir für die restliche Fahrt über Funk-Anweisungen geben. Dabei hat er deinen Fahrstil und dein Verkehrsverhalten jederzeit genau im Blick, du solltest dich also unbedingt sicher am Lenker fühlen und deine Maschine jederzeit kontrollieren können.   

Analog zur Theorieprüfung reduzieren sich die Anforderungen in der Fahrprüfung im Fall einer Erweiterung über den stufenweisen Zugang erheblich. Steigst du etwa von Führerscheinklasse A1 auf A2 oder von A2 auf A auf, entfallen drei Grundfahraufgaben und die Dauer der Prüfung verringert sich auf 40 Minuten.

Übung macht den Meister

Da der Straßenverkehr für dich als Motorradfahrer erheblich größere Gefahren birgt als für Pkw-Fahrer, sind die Anforderungen für den Führerschein entsprechend hoch. Keinesfalls solltest du aus Ungeduld oder finanziellen Gründen überstürzt in die Prüfung gehen. Einige der Grundfahrübungen sind anspruchsvolle Manöver und setzen ein hohes Maß an Kontrolle voraus. In Vorbereitung auf die Prüfung solltest du diese Übungen deshalb ausgiebig mit deinem Fahrlehrer trainieren. Wenn du auch nach etlichen Anläufen den Zugang zu einer bestimmten Übung nicht finden kannst, bitte deinen Fahrlehrer, die Aufgabe zu demonstrieren.

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